Reiseblog 1: Dienstag

Es geht nahtlos weiter. Gestern gerade aus dem Urlaub wieder zurückgekommen, muss mein Mensch heute schon nach Italien, genauer gesagt nach Bologna. Dort soll er bei einem Kunden zwei Tage lang eine Maschine erklären. Aber dazu später mehr.

Schon um 6 Uhr früh hat der Wecker heute geklingelt. Boah, das war echt mal viel zu früh. Norbert hat gar nix mitgekriegt und ich hatte grade die Augen einen Spalt offen, als der Mensch das Licht angeknipst hat. Ich sag nur euch: Kopfschmerzen direkt aus der Hölle.  Ich hätte wohl doch nicht so viel Eierpunsch trinken sollen…puh.
Als der Mensch dann sein Handgepäck zusammengepackt hat (das meiste hatte er gestern zum Glück schon aus- und wieder eingepackt), habe ich immer noch geschlafen. Aber mein Mensch hat mitgedacht und Norbert und mich vorsichtig mit eingeladen.

Ooooh ist das früh...
Ooooh ist das früh…

Dann ging es in die Firma, wo ich noch einmal aufgewacht bin, als das Hundgetüm neugierig an mir geschnüffelt hat. Das ist ganz schön groß…vor allem wenn man plötzlich so eine neugierige Nase direkt vor dem Gesicht hat. Norbert hat zum Glück nichts davon mitbekommen…
In der Firma wurde dann noch ein riesiger Stapel Papier in den Koffer gestopft, ein Helm und eine Warnweste (wozu braucht man sowas, wenn man unterrichten soll? Baustellen-Unterricht?) und dann ging es auch schon los zum Flughafen.

Der Koffer war schnell abgegeben und dann ging es wieder einmal durch die Sicherheitskontrollen. Der Mensch an der Kontrolle wollte uns eigentlich einzeln noch einmal durchleuchten, aber da hat er wohl einen Scherz gemacht. Zum Glück…bei meinem Restalkohol wäre ich bestimmt aufgefallen. Und Norbert erst…
Als wir ins Flugzeug einsteigen wollten, war irgendwas komisch. Ah, genau. Das Flugzeug war noch nicht da. Na sowas.

Ein paar Minuten später kam dann ein Flugzeug mit einem Affenzahn auf seinen Parkplatz zugerollt und hielt an. Nachdem alle ausgestiegen waren, konnten wir dann einsteigen – und ratet was passiert ist: alle wollten die Ersten sein. Was für ein Gedränge. Und alle waren ja soooooo wichtig mit ihrem teuren Anzug und hässlichen Krawatten. Boah, leider kann man keinen Geschmack kaufen…bei den Leuten sollte das mit dem Anzug verpflichtend mitverkauft werden. Und Benehmen gleich dazu.
Als mein Mensch die Tasche mit Norbert und mir ins Gepäckfach verstaut hat, wurde er nämlich gleich von so einem Anzugträger angepflaumt, dass er gefälligst aufpassen soll. In seiner Jacke wären teure Brillen.
Zum Glück meinte sein Sitznachbar nur, wenn die kaputt gehen würden, wären sie halt falsch verpackt gewesen. Gnihihi…der war mir schon sympathischer.

Obwohl der Flieger eine halbe Stunde Verspätung hatte, war die Besatzung ziemlich gut gelaunt und der Pilot gab anständig Gas. Schon der Start war…schnell. Der Pilot hat nämlich beim auf-die-Starbahn-rollen nicht mal angehalten wie sonst immer, sondern schon in der Kurve auf die Startbahn Gas gegeben. Huiii, das war ein Start.
Nach 40 Minuten waren wir auch schon in Frankfurt. Gerade als wir gelandet waren und die Kabinencrew die Durchsage machte, dass man noch sitzen bleiben soll und seine Handys noch auslassen soll, machte es im Lautsprecher „knack-knack-kna-knack knack-kna-knack“, als wenn man ein Handy an den Lautsprecher hält. Da hat wohl einer nicht zugehört und alle im Flieger fingen an zu lachen. Naja, fast alle. Einer war abgelenkt, weil er am Telefonieren war. So ein Trottel. Da haben alle anderen erstmal noch viel mehr gelacht und der Telefonator bekam einen ganz schönen Rüffel.

Leider konnten wir da nicht so nah am Gehäude parken, sondern mussten erst mal ganz schön weit mit dem Bus fahren. Als wir dann drinnen waren, hatten wir noch ziemlich viel Zeit, und so konnten Norbert und ich erst einmal den Flughafen unsicher machen. Dabei entdeckten wir nicht nur viele Menschen sondern auch tolle Flugzeuge.

Großes Flugzeuge-Bestaunen in Frankfurt.
Großes Flugzeuge-Bestaunen in Frankfurt.
Was für eine Schönheit. Ob die wohl durch die Zeit gereist ist?
Was für eine Schönheit. Ob die wohl durch die Zeit gereist ist?

Gerade, als wir zu unserem Einsteige-Gate für den nächsten Flug gehen wollten, bekam der Mensch eine SMS, dass der Flug auch verspätet ist. Also blieben wir noch ein bisschen sitzen.

Tschüss...
Tschüss…

Dann konnten wir auch einsteigen und wurden wieder mit dem Bus quer über den Flughafen gefahren. Ich dachte sogar erst, wir fahren jetzt mit dem Bus weiter, so weit war das bis zum Flugzeug.

Und da sitzen wir auch schon selber wieder im Flieger.
Und da sitzen wir auch schon selber wieder im Flieger.

Der Flug war auch ganz ruhig und das Wetter war schön über den Alpen und nach einer Stundenwaren wir schon in Bologna. Eigentlich dachte ich ja, dass hier die ganze Spaghettisauce herkommt, aber von Saucenfabriken war hier nix zu erkennen aus der Luft. Mein Mensch meinte dann, dass die wohl hier erfunden wurde. Das werden Norbert und ich erstmal in Erfahrung bringen.

Am Flughafen sollten wir eigentlich einen Mietwagen abholen und damit zum Hotel fahren, aber die Mietwagenfirma wollte die Kreditkarte nicht haben, weil der Name vom Menschen nicht draufsteht. Dabei hat er mit der Karte und der Vollmacht bis dahin alles machen können. Und die Autovermietung in Deutschland meinte, das wäre hier auch kein Problem. Nagut, die hatten wohl Angst. Vielleicht hatten die Angst, dass dem Menschen und uns was passiert, wenn ihm einer ins Auto fährt. Aber warum vermietet man dann Auto in einem Land, wo die meisten Menschen fahren wie sie wollen und man Angst hat, eine Beule zu bekommen…?

Der Mensch hat dann noch versucht, bei anderen Autovermietungen einen Wagen zu bekommen, aber am Schalter von Sixt hat der Vermietknecht einen so frechen Ton angeschlagen (und gesagt, dass wir halt den Zug nehmen müssten), dass mein Mensch statt „Thank you very much, sir“ wohl „fuck you very much, sir“ gesagt hat. Huiuiui, so genervt hab ich meinen Menschen lange nicht erlebt.
Wir sind dann in ein Taxi eingestiegen und damit zum Hotel gefahren. Der Taxifahrer war ganz schön cool: Glatze, Rauschebart und machte dann irgendwann Rockmusik an. Als mein Mensch und er gleichzeitig im Takt mit dem Kopf genickt und den Fingern getrommelt haben, sah das total komisch aus – aber die Musik war gut. Mein Mensch meinte, das wäre „The Who“ gewesen. Wer?

Der Taxifahrer hat dann noch erzählt, dass er auch in einer Rockband den E-Bass spielt. Cool!

Am Hotel angekommen, hat dann aber wieder alles geklappt und wir haben ein tolles Zimmer bekommen. Norbert und ich haben es uns erst einmal bequem gemacht, während unser Mensch eine Runde in den nahen Ort gegangen ist. Als er wiederkam, wollten wir gerade eine Dose Cola aus der Minibar aufmachen, aber das wollte mein Mensch nicht.

Juhuu, Cola in der Minibar - bleibt nicht lang da, wo sie mal war...
Juhuu, Cola in der Minibar – bleibt nicht lang da, wo sie mal war…

Dafür hatte er Obst und etwas zu trinken aus dem Ort mitgebracht. Bananen und Datteln, lecker lecker! Und zu trinken gab es dann doch ein bisschen Cola für Norbert und mich. Aber nicht so viel, damit wir gut schlafen können. Pöh…

Dann hat der Mensch mit seinem Kunden telefoniert und für Morgen einen Termin abgemacht und danach hat er mit seinem Chef telefoniert und Bescheid gesagt, dass er gut angekommen ist. Ich glaube, der Chef weiß gar nicht, dass Norbert und ich mitgekommen sind. Dabei habe ich dann mitbekommen, dass die Fluglinie, mit der wir unseren Rückflug gebucht haben, am Donnerstag und Freitag bestreikt wird. Ich hoffe ja, dass das unseren Flug nicht betrifft…drückt mal kräftig die Daumen!
Zwischendurch habe ich dann schon mal den Blogeintrag von der Heimreise gestern fertiggemacht.

Das sieht nach Arbeit aus! Zum Glück muss ich das nicht tragen morgen früh.
Das sieht nach Arbeit aus! Zum Glück muss ich das nicht tragen morgen früh.

Dann hat der Mensch noch seine Sachen für Morgen (bestimmt eine Tonne Papier) seinen Helm und die Warnweste (und schicke Klamotten und Schuhe) rausgelegt und dann sind wir zum Essen gegangen. Es gab erst Bruschetta (nicht nur mit Tomatenkrams sondern auch mit Sardellen, voll lecker), dann grüne Spaghetti mit Bolognese (sah schon etwas komisch aus, war aber auch total lecker) und dann noch Fisch mit Zitronen-Thymian-Sauce. Da hätte ich mich ja glatt reinlegen können, so lecker hat das geschmeckt. Dazu Rotwein und Wasser. Zum Glück lief auf einer großen Leinwand Fußball und es war etwas lauter, sonst hätte man Norbert rülpsen gehört…tzes.

Als wir nach dem Essen wieder im Zimmer waren, haben wir noch ein bisschen rumgelegen  und gedaddelt und dann war es auch schon wieder höchste Zeit fürs Bett. Was für ein Tag.

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