Am letzten Wochenende habe ich Norbert besucht. Naja, ich habe mich in die Tasche von meinem Menschen geschlichen, als der zu Norberts Menschin gefahren ist.
Dort angekommen, gab es erst einmal neuen Kram zu besichtigen: eine superschicke Kühltasche (gerade groß genug für mich. Oder einen Sixpack Dosenbier. Oder Eiscreme-Packungen in entsprechender Größe…).
Leider ist die Aufschrift etwas…komisch. Auf der Seite steht “Menschliches Organ” und unten drunter “Nicht für den Transport von menschlichen Organen benutzen”. Naja, mein Mensch hat manchmal einen eigenartigen Humor. Hoffentlich lässt er sich damit nicht in der Nähe von Krankenhäusern blicken…
Dazu gab es noch ein Zertifikat über den Abschluss der Sternenflotten-Akademie. Unterschrieben von Mr. Sulu persönlich. Cooles Teil das, das werde ich mir erst einmal sichern und über meinem Schlafplatz aufhängen.
Und als Drittes gab es noch einen Becher zu bestaunen. Da steht allerdings nur ne ganze Menge wissenschaftlicher Kram drauf. Irgendwas mit Higgs-Bosonen. Mehr konnte ich noch nicht in Erfahrung bringen. Komisches Zeug…
Danach habe ich erstmal ausgiebig mit Norbert getratscht. Natürlich mussten ja die neuesten Neuigkeiten ausgetauscht werden. Stellt euch vor, Norbert wusste gar nicht, dass mein Mensch bald einen neuen Job anfängt.
Das wird bestimmt spannend. Ob ich da wohl mit ins Büro darf? Ganz heimlich natürlich.
Plötzlich war es auch schon wieder Zeit für Fußball und wir haben uns wieder sehr über Werder Bremen gefreut.
Am Sonntag wollten die Menschen einen Ausflug an die Nordsee machen und kaum haben Norbert und ich das mitbekommen, saßen wir schon in der Tasche.
Nicht, dass unsere Menschen uns noch vergessen. Ausflüge sind nämlich fast wie Urlaub und mindestens genau so erholsam.
Auf dem Weg (über ganz schön rumpelige Landstraßen) mussten wir einmal tatsächlich ganz langsam fahren, weil dort mitten auf der Straße Menschen Ball gespielt haben. Viele Menschen. Die haben anscheinend Gummikugeln die Straße entlang geworfen. Oder gekullert. Oder etwas dazwischen. Die Menschen meinten, das nennt man Boßeln und das wäre sowas wie ein Volkssport.
Da haben bestimmt zwei Dörfer gegeneinander gespielt, so viele Menschen waren das. Ganz schön interessant – und seltsam.
Der Porschefahrer hinter uns fand das aber nicht so spannend und ist irgendwann mit quietschenden Reifen abgebogen. So ein Vollspaten – nicht nur, dass er einen Fuel-to-Noise-Converter als …ähm Verlängerung braucht, der konnte auch weder Blinken noch Fahren.
An der Nordsee angekommen, mussten wir erst mal einen Parkplatz suchen. Das war ganz schön voll hier, aber irgendwann hatten wir es dann geschafft und mussten sogar nicht mal wirklich weit laufen, bis wir das erste Mal die Nordsee gesehen haben.
Und wenn ihr meint, mein Mensch hätte einen seltsamen Humor, dann solltet ihr mal die Statuen hier sehen. Die eine sieht aus wie ein gigantischer…ach, seht selber:
Die kleine Rast auf dem Thron konnten wir uns da natürlich nicht verkneifen und so musste der Mensch erst mal durch den Schlick laufen und sich die Schuhe dreckig machen. Gnihihihi…Ameise zu sein ist schon cool.
Dann ging es eine ganze Ecke am Wasser entlang und auf der Promenade wieder zurück. Das Wetter hat richtig gut mitgespielt und passend zum Fototermin eine richtig schöne Wolke geschickt.
Als wir wieder fast da angekommen waren, wo wir losgelaufen sind, wollten wir eine kleine Pause machen, aber leider hatte der Beach-Club eine Sturmflut-Pause. Tzes…und das Anfang März. Aber gut, es war sowieso zu kalt, um wirklich am Strand liegen zu können. Vielleicht kommen wir ja im Sommer noch mal her…
Am Eisdealer wollten unsere Menschen auch nicht anhalten (verdammt…) aber die “Rettet die Fische”-Tafel war schon ziemlich lustig.
Kurz darauf sind wir dann an einem Haus angekommen. Draußen standen Autos und Motorräder und drinnen standen Leute. Also in einer riesigen Schlange. Und viele andere saßen und aßen Kuchen und tranken Kaffee und Tee.
Nachdem wir uns durch die Schlange vorangearbeitet hatten (also unsere Menschen…wir brauchten ja nur rumhängen) und einen Platz ergattert hatten, gab es Rhabarberkuchen. Vom Blech und noch warm – und mit Sahne.
Boah war das lecker…
Leider haben wir kein eigenes Stück bekommen. Das hätte wohl auch etwas sehr seltsam ausgesehen…eine Ameise mag ja noch an einigen Orten durchgehen aber so groß wie ich bin, ist das doch etwas auffällig.
Nachdem wir alles verputzt hatten, sind wir noch ein bisschen am Deich entlang spazieren gegangen und dann auch bald wieder nach Hause gefahren – und dann war das Wochenende auch schon wieder vorbei.
Norbert hat es so gut gefallen, dass er sich gleich wieder in meine Tasche geschlichen hat und wir uns meinem Menschen erst im Büro gezeigt haben. Der hat vielleicht blöd geguckt…