November in Dänemark 1

Als der Mensch erzählt hat, dass wir im November endlich wieder Urlaub mache, habe ich mich total gefreut. Endlich wieder mal ein paar Tage ausspannen, den Kopf frei bekommen und die Füße hochlegen. Und letztes Jahr im November war es im Urlaub ja so richtig toll…mit Sonne, Strand und Schirmchendrink.

Ich habe natürlich gleich mein Flugköfferchen gepackt: Badehose, Sonnencreme und Sonnenbrille und Ausweis (einen richtigen Reisepass wollte mir die Behörde ja nicht ausstellen…warum eigentlich nicht?). Als der Mensch das gesehen hat, meinte er, dass wir nicht in die Sonne fahren und dass es zum Baden wohl etwas zu kalt sein wird.

Zu kalt zum Baden? Ernsthaft? Wo zur Hölle wollen die Menschen dann hin?

Ganz einfach: nach Dänemark. Im November. Ernsthaft!

Die sind doch bekloppt.

Aber gut, der Mensch und Norberts Menschin haben es so beschlossen und wir hatten die Wahl, mitzukommen oder nicht. Was für eine Frage, natürlich kommen wir da mit. Und da man nach Dänemark mit dem Auto fahren kann, brauchen wir auch beim Packen nicht zu sparen.

Das dachten sich die Menschen auch und so war am Samstag Abend das Auto voll. Also so richtig voll. Mit umgeklappter Rücksitzbank und bis unter das Dach des Kombis voll. Zwei Falträder, Klamotten, Decken, Bettzeug, Drei Klappkisten mit Essen (sicher ist sicher), Wein, Sekt, Kaminholz (was man mitnehmen kann, muss man nicht kaufen) und und und.

Am Sonntag klingelte dann um 6 Uhr der Wecker. Also für die Menschen, denn Norbert und ich waren schon am Samstag in unsere Reisetasche gestiegen und hatten es uns über Nacht bequem gemacht. Auch da gilt: sicher ist sicher. Um Punkt 7 Uhr hatten die Menschen die restlichen Sachen und sich selber ins Auto geladen und ließen den Motor an.

Kaum dass wir auf der Straße waren, fingen aber ganz komische Geräusche an und die Menschen machten sich ein bisschen Sorgen – zum Glück war das aber nur Norberts Magen und nach einem kurzen Stopp beim Bäcker konnten wir dann in Ruhe losgondeln. Das letzte, dass ich mitbekam, waren blaue Autobahn-Schilder. Dann schlief ich wieder ein.

Als ich nach zwei Stunden kurz die Nase aus der Tasche hielt, war irgendwas anders. So leise. Ah, der Motor war aus und wir standen auf…einem Schiff? Der Mensch stand draußen und wurde fast weggeweht, Norberts Menschin kam mit Kaffeebechern wieder zum Auto und dann gab es erst Mal (zweites) Frühstück. Sollten wir etwa schon fast da sein?

Die Menschen meinten aber, es dauert noch ein bisschen, wir würden grade erst über die Elbe schippern. Hmpf.

Nachdem wir dann wieder festen Boden unter den Rädern hatten, kurvten wir ein wenig in der Landschaft herum und klemmten uns dann auf die B5, der wir dann erst einmal laaaange folgten.

Kurz vor Niebüll gab es dann eine kurze Pause am besten Lokal des Platzes, im Gasthaus „Zur Goldenen Möwe“. Natürlich mit etwas zu Essen.

Das Wetter war inzwischen von einem goldenen Herbstmorgen zu einem ekligen Regentag herangewachsen und es machte nicht mal mehr Spaß, aus dem Fenster zu schauen und den anderen Autofahrern Grimassen zu schneiden. Zum Kartenspielen fehlte uns Farfried (der merkt nämlich nicht wenn wir schummeln) und die Musik war auch doof. Also ein Hörbuch. „Die 13 1/2 Leben des Käpt’n Blaubär“, gelesen vom großartigen Dirk Bach.

Das änderte sich übrigens auch nicht, als wir die Grenze nach Dänemark passierten. Nur die Straßenschilder sahen etwas anders aus.

Irgendwann hielten wir an und die Menschen verschwanden in einem Büro. Zwei Minuten später sprinteten sie wieder zum Auto zurück. Die folgende Fahrt dauerte dann nur etwa 15 Minuten, bis wir vor einem kleinen gelben Häuschen standen. Unserem Ferienhaus für die nächste Woche.

Nachdem die Sachen aus dem Auto im Haus verteilt waren, habe ich erst einmal den Ofen angemacht und dann gab es auch schon fast Abendessen – und nach dem Tatort war dann auch schon wieder Bettgehzeit.

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