Dienstag. Nein, Urlaubstag. Also noch einer. Als ich nach dem Aufwachen aus dem Fenster schaue, hängt da so eine leuchtende Scheibe am Himmel und scheint mir direkt in die Augen. Alter Schwede ist das hell. Obwohl „alter Däne“ würde hier ja besser passen, oder?

Als erstes gibt es ein ausgiebiges Frühstück. Also so, wie sich das gehört: mit Brötchen, Brot, Ei, Wurst, Käse, Marmelade und Kaffee. Während wir arbeiten, werden am Rande der Wiese vor dem Haus komische Büsche gepflanzt. Der Boden scheint ein wenig widerspenstig zu sein…

Nachdem die übriggebliebenen Leckereien weggeräumt sind, machen die Menschen sich fertig und wir auch (wir steigen in unsere Tasche). Dann kommen die Fahrräder noch schnell aus dem Auto raus und schon geht es los. Erst den Müll wegbringen und dann auf die Landstraße nach Esbjerg. Auf den ersten Blick schien es gar nicht mal so weit zu sein, aber dann zug es sich doch eine Stunde hin, bis wir unser Auto abgestellt haben und uns die Innenstadt ein wenig angesehen haben. Fazit: der Hafen mit den Offshore-Arbeitsplattformen ist ziemlich beeindruckend, aber die Stadt selber eher nicht. Trotzdem gab es einige nette Sachen zu fotografieren, unter anderem das Wappen über dem Eingang eines Geschäftes, ein Spirituosengeschäft mit dem Namen „Slik for Voksne“ (Süßigkeiten für Erwachsene) mit einem lustigen Plakat im Schaufenster und ein hübsches Häuschen, komplett mit Turm und Turmuhr.
Da es hier nicht so wirklich schön war, sind wir noch ein bisschen weiter gefahren und kamen schließlich in Blåvand an. Laut Wikipedia gibt es hier weniger als 200 Einwohner, aber mehr als 2.000 Ferienhäuser. Das merkt man auch, denn der Ort war beinahe ausgestorben, als wir durchfuhren. Der Mensch kannte von früher noch den Weg zum Strand und der war wirklich eindrucksvoll.
Am Strand stehen noch Überbleibsel aus dem zweiten Weltkrieg, Bunker der Atlantikwall-Befestigungen. Diese Bunker sind noch ziemlich gut erhalten und einige von ihnen wurden vom britischen Künstler Bill Woodrow in Maulesel-Skulpturen verwandelt.
Auch in der Nähe des Leuchtturms (Blåvandshuk Fyr) gibt es einen Bunker und direkt nördlich davon liegt ein großer Truppenübungsplatz, auf dem sogar geübt wurde.
Vom Strand aus konnte man den Offshore-Windpark „Horns Rev“ („Horns Riff“) gut sehen und die schon gegen 16:00 untergehende Sonne ließ uns die einzelnen Windmühlen gut erkennen.

Dann war es auch schon höchste Zeit für uns, wieder nach Hause zu fahren, wo wir nicht nur festgestellt haben, dass der Mensch sich ein Malbuch mitgebracht hat, sondern auch dass die Dänen hervorragenden Süßkram backen können. Und dass die Menschen leckere Pizza machen können. Omnomnom.
